Montag, 10. Oktober 2016

Stefan Philipps, Kleine Rostlandschaft

Werkschau: Stefan Philipps, Kleine Rostlandschaft, Rost auf Japanpapier auf Leinwand, 30 x 30 cm

Das Paradoxon bildet die Grundlage der Rostarbeiten von Stefan Philipps, weil die Materialaussagen in einem logischen Widerspruch zueinander zu stehen scheinen und durchaus den Eindruck von Absurdität erwecken können.

Plan und Zufall sind hier Ausgangspunkt des künstlerischen Gestaltungs-prozesses. Das Grundprinzip beruht wie in der Malerei auf der selektiven, also gezielten Adsorption, unter der man das Anhaften einer Substanz an einer Oberfläche versteht. Die Chromatographie wird so zum künstlerischen Verfahren der Spurensuche, bei der die Realitätsebenen getrennt werden. Wie im Chemielabor werden hier Substanzen isoliert. Dabei sind Objekte mit reinen Rostabdrücken in viel höherem Maße realitätsnah und abbildend als jedes gemalte Bild. Sie zeigen die entkleidete Wirklichkeit (Hellmann, 1993).

Die Arbeiten entstehen durch Wicklungen, Faltungen, aus dem Bedecken und Einhüllen aber auch durch collagenhaften Kombination verschiedener Materialebenen. In Abdrücken, Reihungen, Wiederholungen oder Zufälligkeiten verbinden sich ästhetische Absicht und handgreiflicher Vorgang in untrennbarer Verschränkung (Hellmann, 1993). Das Ergebnis soll beim Betrachter realitätsfreie oder auch realitäts bezogene Assoziationen hervorrufen, die visuelle Suche nach Unbekanntem und Bekanntem stimulieren.

Stefan Philipps

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